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erotisch und sexy

Shibari: So funktioniert die japanische Fesselkunst Kinbaku

  • Aktualisiert: 02.05.2023
  • 14:43 Uhr
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Wolltest du schon immer mal sexy und gefesselt von der Decke hängen? Dann solltest du unbedingt Shibari ausprobieren. Die ästhetische und erotische Fesselkunst aus Japan findet auch in Europa immer mehr Anhänger. Warum das so ist und wie Shibari funktioniert, erfährst du hier.

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Inhalt:

  1. Was ist Shibari?
  2. Shibari vs. amerikanisches Bondage: Wo liegt der Unterschied?
  3. Woher kommt Shibari?
  4. Anleitung: So funktioniert Shibari Bondage.
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Was ist Shibari?

Bei Shibari handelt es sich um eine erotische Fesselkunst mit Seilen aus Japan. Das Fesseln findet hier einvernehmlich zwischen allen Beteiligten statt. Es kann sowohl über der Kleidung, als auch auf nackter Haut gefesselt werden. In der westlichen Welt werden die Begriffe Shibari und Kinbaku synonym verwendet. In Japan bedeutet das Wort Shibari jedoch lediglich "Festbinden". Die erotische Fesselkunst ist dort ausschließlich als Kinbaku bekannt.

Obwohl  Shibari eine Fesselkunst ist, geht es hierbei prinzipiell nicht um die Immobilisierung des oder der Gefesselten. Stattdessen stehen der Akt des Fesselns und die Ästhetik der Seile und Knoten auf der Haut oder am Körper im Vordergrund. Beim Kinbaku gibt es immer einen aktiven Part - die fesselnde Person. Sie wird meist "Rigger" genannt. Der passive Part - die gefesselte Person - wird entweder als " (Rope-)Bunny" oder neutraler als "Model" bezeichnet. Shibari funktioniert also nicht allein. Auch wenn Selbstfesslungen mit dieser Technik möglich sind, ist Kinbaku für Paare gedacht.

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Bei Kinbaku wird "durch das Seil kommuniziert". Das klingt erstmal seltsam, macht aber den besonderen Reiz dieser Praktik aus. Gemeint ist damit, dass Rigger und Rope-Bunny ihr erotisches Spiel über das Seil ausüben. Der Rigger kann bei jeder neuen Fessel entscheiden, wie grob und schroff oder vorsichtig und behutsam er das Seil über die Haut des Rope-Bunnys zieht. Er kann die Knoten besonders festzurren oder lockerer lassen. Je nachdem wie der Rigger das Seil führt, wird das Rope-Bunny reagieren. So entsteht ein erotisches Hin und Her zwischen beiden Beteiligten. Wichtig ist auch, dass es innerhalb einer Shibari-Session nicht zum Sex kommen muss. Shibari kann auch vollkommen unerotisch als reine Kunstform praktiziert werden. Dann bleiben die Rope-Bunnys meist angezogen und es wird über der Kleidung gefesselt.

Neben der Erotik ist ein wichtiger Aspekt des Shibari die Ästhetik. Knotenkunst war schon im Mittelalter populär, denn mit einfachen Seilen lassen sich interessante und kunstvolle Muster zaubern. Beim Shibari werden Kunstobjekte aus der Kombination von Seil, Knoten und nackter Haut geschaffen. Die gefesselten Personen können dabei stehen, sitzen, liegen oder sich an ihren Fesseln von der Decke hängen lassen. Besonders Fotos und Videos von in der Luft hängenden Personen, die am ganzen Körper mit Seilen gefesselt sind, machten Shibari weltweit populär. Die Ästhetik dieser Bilder überzeugte BDSM-Interessierte überall.

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Shibari vs Bondage: Wo liegt der Unterschied?

Auch beim klassischen Bondage der BDSM-Szene wird mit Seilen und Knoten gearbeitet, um Personen zu immobilisieren oder fixieren. Diese Technik wird in den USA und Europa Rope Bondage genannt. Wo also liegt der Unterschied zwischen dem Japan-Bondage und der BDSM-Technik aus den USA?

Zunächst einmal solltest du verstehen, dass Shibari zwar erotisch ist, es innerhalb einer Shibari-Session aber nicht zum Sex kommen muss. Bei dieser Mischform aus Erotik und Kunst geht es um das Fesseln und Gefesseltwerden. Das Rope-Bunny will bei Kinbaku gefesselt werden, wehrt sich nicht, sondern stimmt dem Fesseln aktiv zu. Der dominante Part hat hier nicht die alleinige Kontrolle. Stattdessen entscheidet die gefesselte Person, wie weit gegangen wird.

Beim amerikanischen Bondage sind Fesseln meist ein Mittel zum Zweck. Dort geht es um die Immobilisierung, Erniedrigung und teilweise auch Folter des oder der Gefesselten. Auch die Gegenwehr beim Anlegen der Fesseln gehört beim Bondage zum Spiel. Hier geht es um Macht und Sex.

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Woher kommt Shibari?

Die kunstvolle Praktik des Fesselns mit Seilen kommt ursprünglich aus Japan und besitzt eine lange Tradition. Bereits in der Zeit der Samurai wurden Seilfesseln von der Polizei verwendet, um Verbrecher und Gefangene zu fesseln. Diese Technik nennt sich Hojōjutsu. Auch damals gab es schon eine Vielzahl an Fessel-Techniken für unterschiedliche Zwecke. Von der Immobilisierung eines Gefangenen bis hin zur Folter.

Bondage als Sexualpraktik wurde in Japan bereits im 16. Jahrhundert bekannt. Im Laufe des 20. Jahrhundert leitete sich aus den Grundtechniken von Hojōjutsu das heutige Shibari ab. Viele der ursprünglichen Techniken und Knoten wurden verändert und angepasst. Denn sie waren von der Polizei darauf ausgelegt worden, der gefesselten Person Schmerzen zuzufügen. Eine Intention, die bei Shibari gänzlich abgelegt wurde. Durch die Publikation von Shibari-Fotos in Pornomagazinen wurde die Fesseltechnik im ganzen Land bekannt. Heute finden sich Shibari-Künstler:innen auf der ganzen Welt.

Anleitung: So funktioniert Shibari Bondage

Dich hat die Begeisterung für Seile und Knoten gepackt und du willst am liebsten sofort loslegen? Dann müssen wir dich leider enttäuschen. Wie die meisten BDSM oder Bondage-Techniken ist auch Shibari keine Praktik, bei der du einfach loslegen kannst. Im Gegenteil: Die Kunst des Fesselns ist genau das - eine Kunst. Um diese zu beherrschen, braucht es viel Übung, Geduld und Training.

Du willst die Fesselkunst mit deinem Partner oder deiner Partnerin ausprobieren? Dann melde dich am besten für einen Shibari- oder Kinbaku-Kurs an. Unter professioneller Anleitung werden euch die wichtigsten Regeln und Techniken beigebracht. Denn bei Kinbaku kommt es nicht nur auf die richtigen Knoten an, sondern vor allem auch auf offene Kommunikation und das richtige Mindset. Shibari-Kurse werden in jeder Großstadt angeboten, teilweise auch auf dem Land. Ein Anfängerkurs dauert meist mehrere Stunden und kostet zwischen 100 und 200 Euro pro Person.

Online finden sich auch viele Video-Tutorials, mit denen ihr euch Shibari angeblich selbst beibringen könnt. Bitte tut das nicht. Obwohl die japanische Fesselkunst erotisch und ästhetisch aussieht, kann sie gefährlich sein. Profis unterscheiden bei ihren Fesseln zwischen "ausbruchssicheren" und "gesundheitlich sicheren" Fesseln. Bei Shibari werden vor allem Letztere angewandt, da sich das Rope-Bunny hier sowieso freiwillig fesseln lässt und daher kein Verlangen hat auszubrechen. Ohne ausreichend Wissen und Übung kann bei Kinbaku viel schief gehen. Seid also vernünftig und lasst die Seile vorerst in der Garage, bis ihr wisst, was ihr tut. Sonst könntet ihr euch selbst oder eure:n Partner:in verletzten.

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