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Pille absetzen: Das musst du beachten

  • Aktualisiert: 26.10.2023
  • 15:51 Uhr

Immer mehr Frauen schwören der hormonellen Verhütung ab. Auch du würdest gerne auf die Pille verzichten? Hier erfährst du, wie der weibliche Körper auf das Absetzen der Pille reagieren und wie lange es dauert, bis eine Frau schwanger werden kann.

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Gesundheitliche Risiken und Gleichberechtigung: Warum Frauen die Pille absetzen

Die Antibabypille kam in Deutschland 1961 auf den Markt. Damals galt sie als revolutionär, weil sie Frauen eine selbstbestimmte Sexualität ermöglichte. Inzwischen jedoch hat das einst so gefragte Verhütungsmittel an Beliebtheit verloren: Während laut einer Analyse der AOK 2010 noch 46 Prozent der gesetzlich versicherten Frauen bis 20 Jahren die Pille verschrieben wurde, waren es 2021 nur noch 35 Prozent.

Das liegt vor allem daran, dass gerade in den letzten Jahren die gesundheitlichen Risiken zunehmend in den Fokus rückten. Die klassischen Kombi-Pillen enthalten künstlich hergestellte Hormone, die den weiblichen Sexualhormonen Östrogen und Gestagen ähneln und unter anderem die Reifung der Eizelle und dadurch den Eisprung verhindern. Die Pille greift also in den Hormonhaushalt der Frau ein - und das wiederum kann Stimmungsschwankungen, Zwischenblutungen, Wassereinlagerungen, Migräne oder Gewichtszunahme zur Folge haben. Ebenso gehört ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Embolien zu den Nebenwirkungen der Hormon-Präparate. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor: Mit der Einnahme der Pille ist die Frau quasi alleinverantwortlich für die Verhütung.

Gründe, die in Zeiten von Selfcare und Gleichberechtigung immer weniger Frauen zur Pille greifen lassen. Mentale und körperliche Gesundheit sowie geteilte Verantwortung spielen heute eben auch bei der Verhütung eine Rolle. Aber natürlich kann auch der Wunsch nach einem Kind der Grund dafür sein, die Pille abzusetzen.

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Pille absetzen: Das solltest du vorher wissen

Die Antibabypille zu nehmen, hat gewisse Vorzüge: Die Periode kommt pünktlich, die Haut sieht besser aus, (spontaner) Sex ohne Sorge vor einer ungewollten Schwangerschaft ist jederzeit möglich. Hast du jedoch für dich entschieden, dass diese Argumente nicht mehr ausreichen (oder du schwanger werden willst) und deine Pillen-Ära zu Ende ist, solltest du dir vorher darüber klar werden, was passiert, wenn du das Hormon-Präparat absetzt.

Generell lässt sich sagen, dass mit dem Absetzen der Pille die körpereigenen Hormone das Heranreifen der Eizelle, den Eisprung und die Monatsblutung wieder selbst regeln.

Aber Achtung: Die Packung noch zu Ende nehmen! Sonst kann es zu Zwischenblutungen kommen - und du hast im Fall der Fälle keinen Überblick mehr, in welcher Zyklusphase du dich befindest.

Besteht kein Kinderwunsch, musst du dir Gedanken machen: Möchtest du künftig hormonfrei verhüten oder nicht? Kommt eine Spirale oder der Nuvaring in Frage? Bieten sich Kondome an oder auch eine natürliche Verhütungsmethode? Am besten kann dich hierbei deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe beraten.

Auch interessant: Schwanger durch Lusttropfen? Alles, was du über das Präejakulat wissen solltest. Außerdem, haben wir hier alle wichtigen Infos, die du vor einem Schwangerschaftsabbruch wissen solltest. 

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Pille absetzen: Diese Vor- und Nachteile bringt es mit sich

Die Begleiterscheinungen, die das Absetzen der Pille mit sich bringt, sind je nach Körper der Frau unterschiedlich, mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt. Am häufigsten zeigen sich diese Auswirkungen:

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1. Das Post-Pill-Syndrom

Die meisten Frauen nehmen die Antibabypille über viele Jahre ein. Daher kann der Körper nach dem Absetzen der Pille die hormonelle Veränderung nicht "auf Knopfdruck" ausbalancieren. Manchmal dauert die Umstellung mehrere Monate.

Und nicht selten macht sich währenddessen das sogenannte Post-Pill-Syndrom bemerkbar, das mit einer Reihe von Symptomen einhergeht - etwa Schmierblutungen, Hitze-Wallungen, Brustspannen, Hautunreinheiten, Haarausfall, Darmprobleme, Stimmungsschwankungen.

Einige Frauen haben zudem mit unregelmäßigen oder sogar ausbleibenden Menstruationen zu tun. Lässt die Periode länger als drei Monate auf sich warten, empfiehlt sich ein ärztlicher Check.

2. (Natürliche) Launenhaftigkeit

Nach dem Absetzen der Pille dauert es etwa einen Monat, bis der natürliche Hormonhaushalt seine Arbeit aufnimmt. Spätestens nach sechs Wochen sind die Pillen-Hormone abgebaut und nicht mehr im Blut nachweisbar. Und der Körper pendelt sich auf den Rhythmus ein, in dem er vorher war - hormonelles Auf und Ab inklusive. Gut möglich also, dass man kurz vor der Menstruation (wieder) miese Laune bekommt. Stimmungsschwankungen hattest du dann aber wahrscheinlich auch schon, bevor du die Pille genommen hast - nur hat die Pille sie "weggeregelt". Sich selbst, die eigenen Emotionen und den Zyklus mit all seinen Ups and Downs wieder zu spüren, kann anstrengend sein, ist aber eben auch natürlich - und schön.

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3. Ausnahmezustand für Haut und Haare

Viele Frauen haben als Teenies angefangen die Pille zu nehmen, um Pickel, fettigen Haaren & Co. entgegenzuwirken. Das funktioniert, weil das enthaltene Östrogen das "männliche" Hormon Testosteron unterdrückt, das auch im weiblichen Körper gebildet wird. Die Folge: reine Haut und schönes Haar. Sinkt durch das Absetzen der Pille der Östrogenspiegel, kann das zu Haut-Unreinheiten und Haarausfall führen. Aber keine Panik, beides ist temporär!

4. Die Lust kehrt zurück

Kein Bock auf Sex? Der Libido-Verlust bringt nicht wenige Frauen dazu, die Pille abzusetzen. Schließlich gaukelt das Hormon-Präparat dem Körper vor, sich dauerhaft in der zweiten Hälfte des Zyklus zu befinden, jener Phase nach dem Eisprung, in der vermehrt das Schwangerschaftshormon Progesteron ausgeschüttet wird. Und durch die vorgetäuschte Schwangerschaft geht die sexuelle Lust flöten. Die gute Nachricht: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Libido wieder zunimmt, wenn sich der natürliche Zyklus eingestellt hat.

5. Runter mit den Extrakilos

Nicht, dass diese nette Nebenwirkung entscheidend wäre, aber mit dem Absetzen der Pille verliert man auch Gewicht. Das Östrogen in der Pille bindet nämlich Wasser im Körper - und zwar bis zu zwei Liter. Okay, das ist nicht besonders viel, aber leichter fühlt man sich allemal.

Wie lange dauert es, bis man nach dem Absetzen der Pille schwanger werden kann?

Es dauert bis zu einem Jahr, bis eine Frau wieder fruchtbar ist? Das Gerücht hält sich hartnäckig, stimmt allerdings nicht. Theoretisch ist es sofort im ersten Zyklus nach dem Absetzen der Pille möglich, schwanger zu werden. Man geht davon aus, dass sich der Hormonhaushalt nach sechs bis acht Wochen normalisiert. Bis die erste natürliche Blutung stattgefunden hat, sollte ein Paar aber auf jeden Fall verhüten, weil sich erst dann die Schleimhaut der Gebärmutter wieder auf Vor-Niveau aufgebaut hat.

Nistet sich eine Eizelle nämlich in der noch dünnen Schleimhaut ein, steigt die Gefahr für eine Fehlgeburt. 56 Prozent der Frauen werden innerhalb von sechs Monatszyklen nach dem Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln schwanger, bei 77 Prozent klappt es innerhalb eines Jahres. Kurzum: Selbst wenn man die Pille jahrelang genommen hat, wirkt sich das nicht auf die Fruchtbarkeit aus!

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