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Der wunsch nach abwechslung

Offene Beziehung: Ist das was für dich?

  • Aktualisiert: 09.01.2023
  • 10:02 Uhr
Offene Beziehung: Die besten Tipps und Tricks
Offene Beziehung: Die besten Tipps und Tricks© Friends Stock - stock.adobe.com

Für die meisten Schlafzimmer gilt: geschlossene Gesellschaft. Aber immer mehr Menschen öffnen ihre Partnerschaft für andere Spielgefährten. Hier erfährst du, ob du bei dieser Beziehungsform dein Glück finden kannst. Und wie.

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Das ist eine offene Beziehung

Was das Thema Treue angeht, gilt in den allermeisten Partnerschaften immer noch das Motto: Appetit darfst du dir holen, gegessen wird zu Hause. Eine offene Beziehung ist dagegen so etwas wie ein reichhaltiges Buffet – an dem sich immer mehr Paare gern bedienen. Soll heißen: Eine Partnerschaft wird dann als offene Beziehung bezeichnet, wenn beide Partner damit einverstanden sind, unter zuvor festgelegten Regeln, auch außerhalb der Beziehung weitere Sexualpartner:innen zu haben. Dabei geht es ausschließlich um körperlichen Spaß. Eine Stufe weiter gehen Paare, die eine polyamore Beziehung führen. Denn hierbei ist es beiden zusätzlich erlaubt, sich neben dem:der eigene:n Partner:in auch noch in andere Menschen zu verlieben.

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So ist das mit der Eifersucht

Eifersucht ist ein Gefühl, das in einem aufsteigt, wie Quecksilber in einem Thermometer. Jeder kennt es. Und weil dieses Gefühl so stark ist, sind natürlich auch Menschen in einem offenen Beziehungsmodell nicht davor geschützt. Im Gegenteil, sie müssen sich ganz bewusst damit auseinandersetzen. Eifersucht ist ein Gefühl, das nicht einfach so weggedrängt werden kann, wie ein Schnäppchenjäger beim Winterschlussverkauf. Es ist ein Gefühl, mit dem du dich näher beschäftigen solltest.

Wieso bist du eifersüchtig? Hat es mit deiner Verlustangst zu tun? Hat es damit zu tun, was dein:e Partner:in tut – oder damit, was du dir vorstellst? Letzteres ist oft ein Problem. Denn die Monster, die aus den eigenen Gedanken entstehen, werden oft viel gefährlicher und Angst einflößender wahrgenommen, als sie im echten Leben sind. Deshalb ist es enorm wichtig, offen und ehrlich mit deinem Gegenüber zu reden. Dadurch entsteht das Vertrauen, das für diese Form der Beziehung zwingend nötig ist. Hier zeigt sich oft, ob wirklich beide für eine offene Beziehung sind, oder ob einer nur deshalb zustimmt, weil er Angst hat, den anderen ansonsten zu verlieren. Aber denk daran: Hältst du einen Menschen fest, will er von dir weg. Lässt du ihn frei, kommt er immer wieder gern zu dir zurück.

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Bist du bereit für eine offene Beziehung?

Diese Frage ist einfach, die Antwort darauf ist es nicht zwingend. Die meisten Menschen tun Dinge, weil sie diese gewohnt sind oder, weil sie unbewusst gesellschaftlichen Normen entsprechen wollen. Von allen erdenklichen Beziehungsformen starten wir deshalb nahezu alle mit einer monogamen Beziehung. Die Vorstellung dahinter ist simpel: Frau, Mann, Haus, Ehe, Tochter, Sohn, Kombi, Katzenbaby – und fertig ist das Traumleben. Oder?

Hast du dir schonmal die Frage gestellt, ob du das Beziehungsleben führst, das du wirklich willst, oder das dir vorgelebt wurde? Fest steht jedenfalls: Es gibt nicht die perfekte Beziehungsform – genauso wenig wie den perfekten Partner. Aber wir können uns annähern. Ob du bereit bist für eine offene Beziehung, das kannst nur du wissen. Wenn ja, kommt es auf die Erfüllung folgender Voraussetzungen an:

  1. Beide sitzen in einem Boot: Und fahren in dieselbe Richtung. Soll heißen: Es muss klar sein, dass beide Partner:innen ihre Beziehung öffnen, weil es von beiden gewollt ist. Und nicht, weil jemand die Beziehung retten will. So etwas wird immer scheitern, und Schmerz verursachen.
  2. Ihr vertraut euch. Ohne Boden gibt es keinen Kuchen – und schon gar keine Kirsche obendrauf. Gegenseitiges Vertrauen ist die Grundlage dafür, immer mal wieder eine Sahneschnitte zu vernaschen. Ohne diese Basis wird die offene Beziehung eher zu einer Tortenschlacht ohne Gewinner.
  3. Ihr habt Regeln. Denn ohne funktioniert eine offene Beziehung nicht. Je klarer ihr diese formuliert, desto weniger Spielraum gibt es für mögliche Verfehlungen. Erstellt eine Red-Flag-Liste, in der alle Tabus aufgeführt werden. Beispiele: Kein Sex mit jemanden aus dem Bekannten- und Freundeskreis, kein Dreier, nie ohne Verhütung. Natürlich müssen sich beide an diese Spielregeln halten. Verfehlungen verletzen das Vertrauen und fühlen sich schnell an wie Seitensprünge.
  4. Fisch ist Fisch, und Fleisch ist Fleisch. Bedeutet: Das eine ist die Partnerschaft, mit allem, was dazu gehört. Das andere ist – Sex mit anderen! Nicht mehr! Beides solltet du gut voneinander trennen können. Wenn du also weißt, dass du dich schnell in jemanden verliebst, der dir körperlich nah kommt, dann ist eine offene Beziehung bestimmt nicht das Richtige für dich.
  5. Natürlich steht dein:e Partner:in immer an erster Stelle. Wenn du geneigt bist, plötzlich nur noch Sex mit anderen zu haben, und nicht mehr mit deinem Partner oder deiner Partnerin, dann wird es schwierig. Um es kurz zu machen: Du solltest deine Beziehung auf keiner Ebene vernachlässigen.
  6. Ei-ver-sucht! Nicht gut, gar nicht gut. Wenn du dir die Fingernägel abkaust oder mit dem Kopf immer wieder auf die Tischplatte donnerst, wenn du dir nur vorstellst, dass deine bessere Hälfte eine andere Person knutscht, dann, naja, solltest du die Idee mit der offenen Beziehung nochmal überdenken.
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Das sagen Psycholog:innen über geöffnete Beziehungen

Menschen, die erfolgreich in einer offenen Beziehung leben, zeichnen sich oft auch durch eine grundsätzliche Offenheit aus – und das ist ein entscheidender Faktor. Denn ein offenes Mindset ist eine maßgebliche Zutat für dieses Beziehungsmodell. Darüber hinaus versprechen sich Paare eine Entlastung durch das Öffnen einer Beziehung. Denn die Bedürfnisse und Erwartungen des Partners, vor allem die unerfüllten, sorgen oft für Stress. Und klar, ein wesentliches Motiv ist natürlich die sexuelle Vielfalt. Oft sorgt der Sex mit jemand anderen dafür, dass es auch wieder mit dem eigenen Partner heiß wird. Nach dem Motto: Die Lust kommt beim Essen.

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Offene Beziehung: Was dafür und was dagegen spricht

Pro

  • Eine funktionierende offene Beziehung ist in der Regel ehrlicher – denn es gibt ja kein fremdgehen (wenn man sich an die vereinbarten Regeln hält).
  • Außerdem war man so ehrlich, seine Wünsche auszusprechen, das fördert das Vertrauen.
  • Du bleibst mit deinem Lieblingsmenschen zusammen und kannst das Gefühl sexueller Freiheit (und Aufregung) genießen, das viele in monogamen Beziehungen vermissen.
  • Diese neu gewonnene Freiheit kann zu einem erfüllteren Leben für beide führen.
  • Ein neues Gefühl von Leichtigkeit, da gewisse Bedürfnisse und Wünsche nicht mehr nur einer Person erfüllt werden müssen.

Contra

  • Ihr solltet viel intensiver miteinander sprechen und euch austauschen. Das kann auch als anstrengend empfunden werden.
  • Es besteht die Gefahr, die Beziehung aus den falschen Gründen zu öffnen. Einer davon: Der Wunsch, eine schwierige Partnerschaft retten zu wollen. Das hilft aber nicht, wenn einer von euch gar nicht der Typ für diese Beziehungsform ist.
  • Eifersucht ist ein Risiko, die eure Beziehung belasten kann, da sie permanent befeuert wird.
  • Die Gefahr, den:die Partner:in zu vernachlässigen, weil gerade alles mit den anderen viel spannender ist.
  • Die Verlockung, eigenständig und ohne Absprache vorher festgelegte Regeln zu verletzen. Das fühlt sich vielleicht nicht schlimm an, weil die Beziehung geöffnet ist – kann aber den negativen Effekt eines Seitensprungs bekommen.

Was ist besser: Eine offene Beziehung oder die Trennung?

Wenn dir das Wort Trennung im Kopf herumschwirrt, ist es vielleicht schon zu spät. Zumindest aber ist sie ein Zeichen dafür, dass etwas so gar nicht stimmt. Womöglich ist die Beziehung eigentlich schon am Ende, und die Überlegung sie zu öffnen, ist ein letztes Zucken. Ist die Beziehung aber tatsächlich schon mehr oder weniger vorbei, wird der Sex mit anderen keine Beziehung retten, sondern ist eher ein Abschied auf Raten. Anders ist es, wenn du deinen Partner immer noch liebst, aber aktuell unglücklich bist, weil dir etwas fehlt, das dir das Öffnen der Partnerschaft geben könnte. Dann solltest du den Mut aufbringen, mit ihm darüber zu reden.

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