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6 Tipps, wie du mit deinem Partner sorgenfrei über Geld sprechen kannst

  • Aktualisiert: 19.09.2023
  • 10:39 Uhr
Über die Finanzen zu reden gilt als unsexy, aber warum eigentlich? Schließlich ist es in einer Beziehung enorm wichtig!
Über die Finanzen zu reden gilt als unsexy, aber warum eigentlich? Schließlich ist es in einer Beziehung enorm wichtig!© Donson/peopleimages.com - stock.adobe.com

Ihr plant Kinder? Oder zumindest eine große Anschaffung? Dir ist aufgefallen, dass ihr beim Thema Geld aber noch gar keine gemeinsame Linie gefunden habt. Warum geklärte Finanzen in einer Beziehung wichtig sind, wie du das Thema am besten ansprechen kannst und was für die Geld-Planung wichtig ist.

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Warum sollte man als Paar über Geld sprechen?

"Über Geld spricht man nicht", heißt ein altes Sprichwort, an das sich viele Menschen halten. "Freundschaft hört bei Geld auf" ist auch so eine Redensart-Perle - oder besser gesagt falscher Glaubenssatz -, bei der man auch einfach das Wörtchen Freundschaft mit Liebe ersetzen könnte. Kein Wunder also, dass viele keine Lust oder Sorge davor haben, über Finanzen zu sprechen - oder sie wissen schlicht nicht wie. Dabei ist es besonders in einer Beziehung wichtig, über Geld zu sprechen. Allein schon deshalb, weil es keine Rede-Tabus in Partnerschaften geben sollte!

Bei einer Umfrage der Online-Datingplattform ElitePartner gab jede:r Fünfte an, dass Geld-Themen immer wieder zu Streitigkeiten führen. Laut Parship sind Finanzen nach Eifersucht sogar das Krisenthema Nummer Eins! Klar, dass Geld also auch oft genug zu Trennungen führt. Das Thema also einfach ignorieren oder totschweigen? Keine gute Idee! Wer mit seinem oder seiner Partner:in eine Zukunft plant, sollte auch über (vermeintlich) unangenehme Themen sprechen können. Finanzen sind außerdem ein wichtiger Faktor, wenn es um unser Wohlergehen geht. Wer ständig emotionalen Stress hat, weil er/sie sich Gedanken um das liebe Geld macht (und zwar nicht nur, weil es davon viel oder wenig gibt), der ist auch in allen anderen Lebensbereichen unausgeglichen - und das ist auch eine Belastung für die Liebe.

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Wie wichtig sind Finanzen in einer Beziehung?

Wer denkt, dass Geld erst dann wichtig wird, wenn es um Hauskauf oder Kinderkriegen geht, ist falsch gewickelt. Eigentlich geht es schon beim ersten Date los: Wer zahlt die Drinks oder den Kinobesuch? Getrennt oder zusammen? Schon an diesem Punkt lässt sich erkennen, wie der oder die (womöglich) nächste Partner:in zum Thema steht: Ist er/sie eher knauserig oder ausgiebig? Passt das zu mir? Spätestens wenn man zusammenzieht, kommt die Frage auf: Wer zahlt die Miete und wie viel davon? Fifty-fifty oder jede:r so viel wie er oder sie kann? Wenn solche Themen nicht angesprochen werden, kann das zu Frust führen. Die Gefahr, dass sich jemand benachteiligt oder nicht genug wertgeschätzt fühlt, ist dann nämlich groß.

Je älter man selbst und je ernsthafter die Beziehung wird, desto wichtiger werden auch die Geldthemen. Da geht es dann etwa darum zu entscheiden, ob man gemeinsam für die Rente spart, wer den Job-Ausfall bezahlt, wenn Kinder kommen und sie vielleicht länger als geplant zu Hause betreut werden müssen, oder wie stark man sich einschränken kann und will, um sich vielleicht Wohneigentum zu kaufen. Vor allem für Frauen sind Finanzen ein Thema, das ihnen nicht immer "zugetraut" wird. Gerade für sie ist es aber wichtig, sich um Altersvorsorge Gedanken zu machen und den männlichen Partner mit ins Boot zu holen, denn: Jede fünfte Frau in Deutschland ab 65 Jahren gilt als armutsgefährdet!

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6 Tipps für ein gutes Gespräch über Finanzen

Du möchtest mit deinem oder deiner Partner:in über Geld reden, weißt aber nicht genau wie? Mit diesen Tipps wird’s einfacher:

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1. Klischees abbauen

Geld ist unromantisch und in Beziehungen geht es nur um Liebe? Stimmt beides nicht, also bitte diese Vorstellungen schonmal über Bord werfen! Wer seine/seinen Partner:in liebt, will doch, dass er/sie gut versorgt ist.

2. Faire Vorwarnung

Nach dem Dessert noch kurz über die Aufteilung der Nebenkosten quatschen? Keine gute Idee, auch wenn man satt eigentlich besser gelaunt ist! Ein Geld-Gespräch hält man am besten terminlich fest und warnt den oder die Partner:in schonmal vor, worum es gehen wird, damit er oder sie nicht überrumpelt ist.

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3. Setting ändern

Statt sich am Tisch gegenüber zu sitzen, wie bei einem Bank-Termin, könnte ein Spaziergang eine bessere Umgebung für den Finanz-Talk sein. Da geht man dann nicht nur sprichwörtlich in die gleiche Richtung.

4. Keine falsche Scham!

Aktien, Depots, ETFs - du verstehst nur Bahnhof? Das ist nicht schlimm! Lass dich bitte nicht davon abhalten, mit deinem/deiner Partner:in über Geld zu reden, nur weil du denkst, dass du dich nicht besonders gut auskennst. Ist doch schön, wenn ihr voneinander oder gemeinsam etwas lernen könnt.

5. Bleibt bedürfnisorientiert

Vor allem für Frauen gilt, sich erstmal selbst klarzumachen, was einem wichtig ist - zum Beispiel ein finanzieller Ausgleich für Care-Arbeit oder wie viel von den gemeinsamen Kosten übernommen werden kann, wenn das Gehalt deutlich geringer als beim Partner oder bei der Partnerin sein sollte. Überlegt euch am besten auch, was passiert, wenn eine:r von euch seinen Job verliert oder das Gehalt aus anderen unvorhersehbaren Gründen ausfällt.

6. Holt euch Hilfe

Habt ihr schon mehrmals versucht, über eure Finanzen zu sprechen und seid nicht weitergekommen? Weil ihr euch gestritten habt oder nicht weiterwusstet? Dann könnte euch eine unabhängige Beratung oder sogar eine Paartherapie weiterhelfen. Beim ersteren wird euch praktisch mit Finanzplan & Co. weitergeholfen. Bei der Therapie könntet ihr auch besprechen, warum das Thema für euch so schwierig ist.

Wie regelt ihr Finanzen in einer Beziehung?

Jetzt wissen wir schonmal: Über Geld reden ist Gold! Aber wie geht es dann weiter?

  • An allererster Stelle die Entscheidung darüber, ob es ein Gemeinschaftskonto geben soll, von dem ihr gemeinsame Ausgaben, wie etwa Miete, Lebensmittel, Haushaltshilfe, Freizeitaktivitäten bezahlt.
  • Dann solltet ihr euch auf ein Budget einigen: Wie viel sollten die einzelnen Posten kosten? Und auch: Wer zahlt wie viel auf das Konto ein?
  • Vereinbart ein regelmäßiges Treffen, um eure Ausgaben durchzusprechen und zu schauen, wo ihr euch verbessern könnt.
  • Jeder Mensch ist anders sozialisiert: Die einen sind in sparsamen Familien aufgewachsen, bei anderen spielte Geld keine Rolle. Alle haben ihren eigenen Zugang zu Geld - und das sollte man immer respektieren.
  • Besprecht eine Exit-Strategie! Auch wenn es sich unromantisch und makaber anfühlt, aber ihr solltet einmal festlegen, was passiert, falls ihr euch trennt.

Was macht finanzielle Ungleichheit mit Partnerschaften?

Durchschnittlich verdienen Frauen in Deutschland 18 Prozent weniger als Männer. Auch in vielen Beziehungen wird es daher ein Gehaltsgefälle geben: Eine:r verdient mehr, der/die andere weniger. Das kann natürlich auch zu Spannungen führen: An wessen Budget orientiert man sich etwa, wenn es um gemeinsame Urlaube geht? Muss immer der/die Besserverdienende zurückstecken oder die geringer verdienende Person das Geld trotzdem irgendwie aufbringen? Oder: Wer zahlt wie oft das Essen im Restaurant, so dass am Ende nicht eine:r das Gefühl hat, immer mehr zahlen zu müssen und der/die andere sich nicht wie ein Sozialfall vorkommt? Geld ist immer auch mit Emotionen verbunden und kann nicht nur Scham hervorrufen, sondern auch die Machtverhältnisse verschieben. Wenn immer eine:r den Restaurantbesuch bezahlt, darf diese Person dann nicht auch immer bestimmen, ob es zum Asiaten oder zum Italiener geht?

Nochmal komplizierter wird es, wenn Kinder in die Beziehung kommen: In der Regel ist es immer noch so, dass die Mutter länger zu Hause das Kind betreut. Das führt zu Geldeinbußen, schließlich kann sie in der Zeit nicht einer geldlich entlohnten Arbeit nachgehen - und ist darauf angewiesen, dass der Vater den Großteil der anfallenden Kosten deckelt. Zurück im bezahlten Job gehen 71,5 Prozent der Frauen mit einem Kind in Deutschland in Teilzeit arbeiten. Die finanzielle Ungleichheit in der Beziehung zementiert sich also weiter. Paare mit Kindern sollten für sich also klären, wie sie die Care-Arbeit, die Mütter umsonst leisten, (finanziell) ausgleichen, damit die Frau nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Mann und Vater der Kinder rutscht.

Egal, ob Paare mit Kindern oder ohne: In jedem Fall hilft eine offene und ehrliche Kommunikation darüber, wie man ein faires Finanzverhältnis schaffen kann. Außerdem sollte die Person, die gerade mehr oder weniger verdient, die Finanzplanung auf keinen Fall aus der Hand geben. Wer über sein eigenes Geld nicht Bescheid weiß, der begibt sich automatisch in eine Abhängigkeit und das tut wirklich nichts Gutes für eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

Fazit: Wie über Geld sprechen? Hauptsache, ihr tut es!

Auch, wenn Finanzen ein Thema sind, auf das nicht jede:r Lust hat: Es lohnt sich immer, darüber zu sprechen, auch zu streiten, um dann einen gemeinsamen Weg zu finden. Geld ist nun einmal ein wichtiger Teil unseres täglichen Lebens. Schwierig wird es, wenn ein Paar völlig unterschiedliche Einstellung hat. Unmöglich ist es aber nicht eine Lösung zu finden - und sei es mit professioneller Hilfe. Am Ende sollte Geld niemals ein Trennungsgrund sein!

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