Mit dem "Toughness-Workshop" die eigenen Grenzen kennenlernen
Wo sind deine Grenzen?
Die eigenen Grenzen kennenzulernen ist wichtig, denn nur so weißt du, ab wann dir etwas oder jemand wehtut. Um diese Grenzen auszutesten, gibt es zahlreiche Ideen und Möglichkeiten. Eine dieser Alternativen ist ein "Toughness-Workshop". Was genau hinter diesem Wort steckt und wie solch ein Workshop aussieht, verrät euch Paula.
Ich nehme gerade an einem Mental Toughness-Workshop teil, weil ich wissen will, wieviel ich aushalten kann. Nicht, dass ich Spionin werden will oder so; ich hatte einfach Lust, aus meiner Behäbigkeit auszubrechen und mal zu schauen, was geht.
Wie sieht ein Toughness-Workshop aus?
Das Ganze sieht zwei Trainingseinheiten pro Tag vor, in denen nach CrossFit-Manier gestemmt, gehoben und was mich angeht, auch gejammert wird. An dem freien Tag, den wir bisher hatten, hatten wir eine Wanderung mit einer durchschnittlichen Steigung von 23 Prozent gemacht, das nennt sich dann „Active Relaxday“. Von den Schmerzen abgesehen, macht es wirklich Spaß und dafür, dass ich wirklich null Kondition habe, komme ich auch gut mit.
Eine andere Art der mentalen Stärkung
Aus irgendeinem Grund liegt aber das Hotel, in dem wir untergebracht sind, direkt am Ballermann. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich die Straße herunter Läden, die Bomboleo (oder so ähnlich) und Bierkönig heißen. Ich nehme an, dass auch das zur mentalen Stärkung gehört, denn wer das aushält, den kann nichts mehr besiegen. Die Männer, die mit rotverbrannten Körpern und hohen Alkoholpegeln durch die Gegend torkeln, sind tagsüber nur mit einer winzigen Badehose bekleidet, aber Abends, wenn die Sonne sich ins Meer senkt, schmeißen sie sich richtig in Schale. Dann tragen sie T-Shirts auf denen „Kann Spuren von Nüssen enthalten“ steht oder „Mama, ich bin nur zum Saufen hier“.
Zwischen den Männern in Rot laufen Männer herum, die, so vermute ich, ihren Kontinent verlassen haben und aus irgendeinem Versehen am Ballermann gestrandet sind. Ich stelle mir vor, dass sie ihr Leben riskiert haben, um von Afrika nach Europa überzusetzen und nun sehen sie Menschen, die auf allen vieren zu grausiger Musik über die Straßen krabbeln. Ob sie denken, Potzblitz, das ist sie also, die westliche Zivilisation?
Jedenfalls werde ich, wenn ich mit dieser Woche fertig bin, stärker sein also vorher, soviel ist sicher. Und es ist immer gut, die eigenen Grenzen kennenzulernen, damit man weiß, ab wann es weh tut. Meine zum Beispiel lassen sich von ein paar Gewichten nicht beeindrucken. Wohl aber von Menschen, die die Schinkenstrasse für den herrlichsten Ort der Welt halten.
Alles Liebe,
Paula