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Paula Lambert über Traummänner und Höhlentrolle

Gibt es den einen Traummann wirklich?

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© Fotolia - theartofphoto

"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne dreht sich alles rund ums Thema "Traummann". 

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Ich gebe zu, dass ich meine Jugend und die frühen Erwachsenenjahre in völliger Verblendung verbracht habe. Ich war ziemlich sicher, dass mein Leben laufen müsste wie im Film und war enttäuscht, weil es das nicht tat. Ich wartete auf den jungen Robert Redford und bekam stattdessen Marty Feldman,  und zwar mehrmals. Der Traummann, so dachte ich, würde schon noch kommen. Er wäre galant, witzig, gutaussehend, intelligent, heldenhaft, stark, sensibel und mir auf gesunde und doch unglaubliche Art verfallen. Es war ein ziemlich komplexes Gemisch und so fing ich an, mich nach wenigstens einem der Merkmale meines Traummannes umzusehen. Ich hatte einen, der toll aussah, aber ein vollkommener Dummkopf war. Dann hatte ich einen, der galant und stark war, aber unsensibel und hohlköpfig. Schließlich hatte ich einen, der witzig war, aber aussah und roch wie ein Höhlentroll. Es war zum Verzweifeln.

Natürlich schaute ich weiter Filme, in denen Menschen sich schicksalhaft verstrickt ins ewige Glück bewegten und abends, wenn ich im Bett lag, mit oder ohne Höhlentroll, träumte ich von dem Mann, mit dem alles gut werden würde. Dann wurde ich erwachsen.

Leb' Wohl, Version des "Traummannes"

Was ich sagen will: Leider gibt es den Traummann nicht. Genauso wenig, wie es die Traumfrau gibt. Wir können uns diesem Ideal nähern, in dem wir uns selbst weiterentwickeln und die beste Version unserer Selbst werden. Wie? In dem man das anschaut, was einen an anderen immer stört. Die Makel der anderen sind immer Reflektionen der eigenen Ängste. Mich störte zum Beispiel massiv die latente Bildungslücke in Sachen Musik eines Ex-Freundes, was natürlich wahnsinnig kleinlich ist, denn er hatte viele gute Eigenschaften, die hervorzuheben ein Leichtes gewesen wäre. Tatsächlich hatte ich Sorge, dass seine Unwissenheit meinem Image schaden könnte, weil ich mit jemandem zusammen war, der Queen für eine Klamottenmarke hielt – eine Spiegelung meines erbärmlichen Selbstbildes. 

Beziehungen sind ein kompliziertes Auf und Ab von Lebenszuständen und sie verlaufen wie alles in Parabeln. Mal bist du oben, mal bist du unten, das ist die Regel, an die man sich halten kann. Unten sein bedeutet ebenso wenig grundsätzliches, wie auf der Erfolgswelle zu schwimmen, es ist wirklich nur eine Momentaufnahme. Und da jeder Mensch unperfekt ist (alles andere wäre auch langweilig, denn es gäbe keinen Entwicklungsspielraum), sind es Beziehungen eben auch. Das ist völlig ok. Realistisch ist es, wie Tom, der Bruder von Fiona, in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, darauf zu hoffen, jemanden zu finden, der einem nicht zu sehr auf die Nerven geht und der nicht komplett der Verstand verliert, weil man so ist, wie man ist. Alles andere ist dann ein Bonus, über den man sich jeden Tag freuen kann.

 

Alles Liebe,

Paula

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